Universität Bielefeld Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) 2006 an der Universität Bielefeld Universität Bielefeld

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AG/Workshop #7



AG 7: Beschreibung und Modellierung grammatischer Variation  
 

Raum / Room: V2-105/115

Andreas Dufter

Universität München

Institut für Romanische

Philologie

Ludwigstr. 25

D-80539 München


Tel. 089 21803151

Fax 089 21803535

dufter @ lmu.de

Jürg Fleischer

Humboldt-Universität zu Berlin

Institut für deutsche Sprache und Linguistik

Unter den Linden 6

D-10099 Berlin

Tel. 030 20939733

Fax 030 20939729

jfleischer @ staff.hu-berlin.de

Guido Seiler

Universität Zürich

Deutsches Seminar

Schönberggasse 9

CH-8001 Zürich



Tel. +41 44 634 2547

Fax +41 44 634 4905

gseiler @ ds.unizh.ch


Variation innerhalb einer Sprache hat man – mit unterschiedlichen Methoden und Erkenntnisinteressen – für alle linguistischen Beschreibungsebenen diagnostiziert (cf. Berruto 2004). Insbesondere in nichtkodifizierten Sprachen stellt die Grammatik häufig konkurrierende Varianten zur Verfügung, ohne dass sich zwischen den Optionen ein scharfer Grammatikalitätskontrast ergibt. Während Variation einen traditionellen Schwerpunkt der Soziolinguistik bildet, ist ihr Stellenwert in der Grammatikschreibung und -theorie weniger prominent. In Bezug auf Beschreibung und Modellierung grammatischer Variation stellen sich Fragen folgender Art: Unter welchen Bedingungen können zwei oder mehrere formale Optionen als Varianten voneinander analysiert werden? Welche Rolle sollen präferenzielle Asymmetrien und Häufigkeitsverteilungen in der grammatischen Beschreibung und Analyse spielen? Gibt es völlig freie Variation, oder ist in solchen Fällen die Beschreibung unvollständig? Braucht es zur adäquaten Modellierung mehrere Parallelgrammatiken bei einem Sprecher (Kroch 2001), oder soll eine einzige Grammatik variable Outputs erzeugen können (Bresnan, Dingare & Manning 2001)? Welche empirischen Argumente lassen sich für die eine oder andere Lösung anführen? Hat der Zufall einen Platz in der Grammatik, und wenn ja, wo? Und, unter sprachwandeltheoretischer Perspektive: Muss Variation in allen Fällen als synchroner Reflex von sich gerade vollziehendem Wandel von einer (vermuteten) variationsfreien Grammatik zur nächsten verstanden werden?

Unsere Arbeitsgruppe lädt ein zu Beiträgen, die eine genaue Beschreibung eines Phänomenbereichs in der Phonologie, Morphologie oder Syntax mit einer grammatiktheoretischen Perspektive verknüpfen. Besonders willkommen sind Referate, die auch methodologische Aspekte beleuchten, z.B. die Diagnose von variationssteuernden Faktoren in Korpora historischer Sprachstufen oder bei der Befragung kompetenter Sprecher.


Berruto, Gaetano (2004). The Problem of Variation. The Linguistic Review21: 293–322.

Bresnan, Joan, Shipra Dingare & Christopher D. Manning (2001). Soft Constraints Mirror Hard Constraints: Voice and Person in English and Lummi. In On-line Proceedings of the LFG2001 Conference, Miriam Butt & Tracy Holloway King (eds.). Stanford. http://csli-publications.stanford.edu

Kroch, Anthony (2001). Syntactic Change. In The Handbook of Contemporary Syntactic Theory, Mark Baltin & Chris Collins (eds.), 699–729. Malden, MA/Oxford: Blackwell.


Liste der Vorträge

  • Eva Berlage:
    Komplexität und horror aequi als Determinanten grammatischer Variation: markierter oder unmarkierter Infinitiv in transitiven Verwendungen von help?
  • Judith Berman:
    Das Prädikativ als Quelle syntaktischer Variation
  • Bert Cappelle:
    Clean up your room or clean your room up: is free choice an illusion?
  • Faye Chalcraft:
    Variation as lexical choice: have, got and the expression of possession ye:
  • Martin Elsig, Shana Poplack:
    Linguistic theory and grammatical variation: Question formation in French
  • Ljudmila Geist:
    Variation im Bereich der prädikativen Adjektive im Russischen
  • Kris Heylen:
    The order of nominal subject and pronominal object in the German middle field. A case of free syntactic variation?
  • Jóhannes Gísli Jónsson, Höskuldur Thráinsson, Thórhallur Eythórsson:
    Syntactic Variation without Regional Dialects
  • Georg A. Kaiser:
    Unpersönliche Pronomina in romanischen Nullsubjektsprachen
  • Katarina Klein:
    Valenzvariation des Kontroll- und Halbmodalverbs versprechen
  • Gerson Klumpp:
    Variierende Objektmarkierung in Dialekten des Komi
  • Bernd Kortmann, Verena Haser:
    Modeling variation in English dialect syntax: New prospects for syntactic theory
  • Martin Neef:
    Zehn Arten, Gelispele auszusprechen, und eine einheitliche (deklarative) Analyse hiervon
  • Said Sahel:
    Variationsteuernde Faktoren der Adjektivflexion nach Pronominaladjektiven
  • Gert De Sutter, Dirk Speelman, Dirk Geeraerts:
    A multivariate approach to the description and modelling of word order variation
  • René Schiering:
    Von der Dokumentation zur grammatischen Beschreibung: Ruhrdeutsche Präpositionalphrasen
  • Uwe Vosberg:
    The influence of extra-semantic factors on the choice of non-finite complement variants in Modern English
  • Philip Wallage:
    Jespersen's Cycle in Middle English: evidence from diachronic data for a Minimalist syntax of negation
  • Richard Wiese:
    German dialects and the analysis of plural noun inflection
Übersicht/
overview
 
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