Vom 22. bis 24. Februar 2006 findet an der Universität Bielefeld die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft statt. Das Rahmenthema lautet in diesem Jahr „Sprachdokumentation und Sprachbeschreibung”. Drei Tage lang werden mehrere hundert Sprachwissenschaftler aus dem In- und Ausland über aktuelle Fragen der linguistischen Forschung diskutieren. Dazu werden vier Plenarvorträge von herausragenden Vertretern des Faches stattfinden. Daneben haben die Teilnehmer Gelegenheit, in fünfzehn Arbeitsgruppen Vorträge zu halten und sich auszutauschen.
Sprachdokumentation und Sprachbeschreibung gehören seit jeher zu den Kernaufgaben der Sprachwissenschaft. Ein Schwerpunkt der Tagung wird insbesondere die Untersuchung von weniger bekannten und bedrohten Sprachen sein. Daneben ergeben sich aus dem Rahmenthema wichtige Fragen für das Selbstverständnis der Sprachwissenschaften. Durch die jüngsten technologischen Entwicklungen stehen den Linguisten effektive neue Möglichkeiten zur Verfügung. Dank schneller PCs und billiger Speichermedien haben die Fachleute heute Zugang zu riesigen Sprachkorpora in vielen Sprachen der Erde. Auch kann die komplexe Struktur des Wortschatzes einer Sprache in modernen Datenbanken viel feinkörniger abgebildet werden als mit traditionellen Methoden.
Angesichts dieser Umbruchsituation ergeben sich neue, zum Teil ganz praktische Herausforderungen, etwa:
- Wie können elektronische Ressourcen allgemein zugänglich und nutzbar gemacht werden?
- Welche neuen analytischen Perspektiven ergeben sich aus den gesteigerten technologischen Möglichkeiten?
- Wie können Korpusdaten mit grammatischer Information angereichert werden?
- Wie können Korpora für die Gebärdensprache von Hörgeschädigten erstellt werden?
Die Tagung wird nicht zuletzt dazu dienen, die neuen Methoden und Techniken vorzustellen und eine vorläufige Bestandsaufnahme ihres wissenschaftlichen Wertes zu gewinnen.
Weitere Informationen finden Sie auf den WWW-Seiten der Gesellschaft unter
http://www.uni-bielefeld.de/dgfs2006/