Universität Bielefeld Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) 2006 an der Universität Bielefeld Universität Bielefeld

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AG/Workshop #4



AG 4: Aktuelle Fragen der Areallinguistik / Current Issues in Areal Typology  
 

Raum / Room: U2-200

Michael Cysouw

Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology

Deutscher Platz 6

D-04103 Leipzig

phone: 0341-3550316

fax: 0341-3550333

email: cysouw@eva.mpg.de

Balthasar Bickel

Institut für Linguistik

Universität Leipzig

Beethovenstraße 15

D-04107 Leipzig

phone: 0341-9737604

fax: 0341-9737609

email: bickel@uni-leipzig.de


Es ist in jüngerer Zeit immer deutlicher geworden, dass sich kaum eine typologische Variable gleichmässig über die Welt verteilt; die meisten Verteilungen haben areale Abweichungen. So zeigen etwa inklusiv/exklusiv-Distinktionen oder Numeral­klassifika­to­ren erhöhte Häufigkeiten rund um den Pazifik; Velare Nasale treten überall gleichermassen auf, ausser in den Amerikas, wo sie äusserst rar sind; Schnalzlaute kommen mit substantieller Frequenz nur im südlichen Afrika vor, Relativpronomen nur in Europa, etc. (siehe die Beiträge in Haspelmath, et al. 2005). Und oft haben diese arealen Abweichungen selbst signifikante Ausnahmen, z.B. hat Südasien einen mittleren Synthesegrad, aber die Mundasprachen weichen systematisch von diesem Trend ab.

Solche typologischen Befunde haben ein starkes neues Interesse in Areallinguistik ausgelöst, aber weil sie oft grössere Gebiete betreffen als traditionelle Sprachbünde, verlangen sie neue Testmethoden und neue Erklärungsmodelle. Bezüglich Testmethoden, werden zur Zeit verschieden Vorschläge diskutiert um areal Verteilungen von Zufallsverteilungen zu unterscheiden, um abhängige strukturelle Faktoren zu erkennen (wenn z.B. ein Areal nicht nur OV sondern, als Konsequenz davon, auch Postpositionen aufweist) oder um den Grad arealer Zugehörigkeit zu messen. Was Erklärungsmodelle betrifft, so können areale und besonders makroareale Verteilungen und deren Ausnahmen, oft nur vor dem Hintergrund verstanden werden, was über die jeweilige Populationsgeschichte aus der Genetik, der Archeologie und der Ethnologie bekannt ist. Und ein umfassendes Verständnis verlangt ein detailliertes Modell des Sprachkontakts und dessen Effekte über tiefe Zeitspannen hinweg.

Dieser Workshop lädt Beiträge zu diesen Fragen der Testmethoden und Erklärungsmodelle ein. Einige mögliche Themen sind folgende:

- Präsentation und Diskussion von (makro-)arealen Verteilungsmusterns

- Ausnahmen zu (makro-)arealen Verteilungen

- Erklärungen zu (makro-)arealen Häufigkeitensmustern

- Statistische Methoden zur Prüfung (makro-)arealer Verteilungen

- Methoden um (makro-)areale Verteilungen sichtbar zu machen (GIS und ähnliches)

- Bezüge zu anderen Disziplinen (Archäologie, Genetik, Ethnologie, usw.)


Literaturhinweise

Haspelmath, Martin, Matthew S. Dryer, David Gil & Bernard Comrie [eds.], 2005. The world atlas of language structures. Oxford: Oxford University Press.


Liste der Vorträge

  • Hans-Jörg Bibiko:
    Visualisation of geographical patterns
  • Balthasar Bickel:
    Statistical issues in areal typology
  • Mily Crevels, Pieter Muysken, Hein van der Voort:
    The Guaporé-Mamoré region: a linguistic area?
  • Michael Cysouw:
    Identifying linguistic areas from typological surveys
  • Nick Enfield:
    Lessons of areal typology: population thinking for problems of language, cognition, and culture
  • Anna Giacalone, Andrea Sanso:
    The demise of indefinite man constructions in European languages: An areal perspective
  • Tom Güldemann:
    Towards the synchronic macro-areal profile of Africa
  • Geoffrey Haig:
    Repositioning: changing adpositional type under areal pressure
  • Johannes Helmbrecht:
    On the development of Standard Average European (SAE) - the case of polite pronouns
  • Kristine Hildebrandt:
    The areal and geneaological dimensions of hiatus
  • Dmitry Idiatov:
    The identity of WHO? and WHAT? in South America: an areal feature?
  • Brigitte Pakendorf:
    Genes and languages in Siberia
  • Jeanette Sakel, Yaron Matras:
    Prototypical linguistic areas and borrowing hierarchies
  • Don Stilo:
    Can linguistics and genetics work together to unravel the pre-history of the peopling of the Iranian Caspian seacoast?
  • Thomas Stolz:
    The European north-west - an area with non-European features
  • Søren Wichmann:
    Pre-neolithic linguistics
  • Peter Hook, Kaoru Horie, Shinji Ido, Joungmin Kim, Qing-Mei Li, Hsin-hsin Liang, Colin P. Masica, Yutaro Murakami, Prashant Pardeshi, Kingkarn Thepkanjana:
    Areal distribution and semantic evolution of EAT in the languages of Asia
Übersicht/
overview
 
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