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Raum / Room: C2-144
Die
Verfügbarkeit hinreichend umfangreicher
lexikalisch-semantischer Ressourcen wird vielfach als eine
entscheidende Voraussetzung für die maschinelle
Sprachverarbeitung angesehen. Gegenwärtig befinden sich
mehrere solcher Ressourcen für den
allgemeinsprachlichen deutschen Wortschatz im Aufbau, die auf
unterschiedlichen Darstellungsprinzipien beruhen, z.B.
GermaNet, SALSA/FrameNet und HaGenLex/MultiNet. Diese Projekte sind
z.T. in sprachübergreifende semantische Strukturen eingebunden
(GermaNet) oder übertragen für andere Sprachen
entwickelte Modelle auf das Deutsche (SALSA/FrameNet). Ziel der
Arbeitsgruppe ist es, sowohl grundlegende als auch praxisbezogene
Fragen der Konzeption, der Entwicklung sowie des Einsatzes
monolingualer und multilingualer lexikalisch-semantischer Ressourcen zu
diskutieren, wobei die oben genannten Ressourcen als
Anknüpfungspunkte dienen können, aber nicht
müssen. Hinsichtlich der Konzeption der Ressourcen ist von
Interesse, welche Art der lexikalisch-semantischen Beschreibung aus
Sicht der theoretischen Semantik wünschenswert wäre -
unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Anwendbarkeit auf
mehrere Tausend Lexeme und ohne Einschränkung des
Wortschatzbereichs. Umgekehrt interessieren aber auch
Anwendungsmöglichkeiten lexikalisch-semantischer Ressourcen
für Fragestellungen der theoretischen Semantik im Hinblick auf
eine systematische Beschreibung des Lexikons. Hierbei soll diskutiert
werden, inwieweit solche eher theoretisch-semantisch motivierten
Anforderungen mit denjenigen kompatibel sind, die sich
bezüglich sprachtechnologischer Anwendungen ergeben.
Aus
Entwicklersicht sollen Probleme angesprochen werden, die den Auf- und
Ausbau großer lexikalisch-semantischer Ressourcen betreffen,
beispielsweise in welcher Form die manuelle Erstellung von
Einträgen und die Konsistenzsicherung softwaretechnisch
unterstützt werden können und inwieweit eine
Ergänzung durch korpusbasierte Methoden möglich ist.
Von Interesse sind ferner Initiativen zur
sprachübergreifenden Ressourcenentwicklung sowie zur
Standardisierung der lexikalisch-semantischen Beschreibung (z.B. die
EAGLES/ISLE-Empfehlungen). Diskutiert werden sollen
schließlich Möglichkeiten des Einsatzes
lexikalisch-semantischer Ressourcen in ein- und mehrsprachigen
sprachtechnologischen Anwendungen, insbesondere im Hinblick auf
Desiderata bezüglich Umfang und Struktur der Ressourcen.
Unsere
AG richtet sich an Entwickler und Anwender lexikalisch-semantischer
Ressourcen sowie theoretisch motivierte Forscher zu
lexikalisch-semantischen Fragestellungen.
Liste der Vorträge
- Verginica Barbu Mititelu, Eduard Barbu:
A theoretical framework for checking a wordnet quality
- Michael Beißwenger, Angelika Storrer, Sandra Wellinghoff:
Terminologische Wortnetze für die Informationssuche in
Fachtextkorpora
- Chris Biemann, Rainer Osswald:
Experiments on extracting lexical semantic features from contextual
attributes
- Aljosha Burchardt, Katrin Erk, Anette Frank, Andrea
Kowalski, Sebastian Pado, Manfred Pinkal:
Consistency and coverage: Challenges for exhaustive semantic
annotation
- Jan Burse:
Using lexical semantic resources to extract product profiles from
text catalogues
- Kurt Eberle:
The lexicon and the treatment of lexical ambiguity in translate and
office dictionary
- Iryna Gurevych:
Thinking beyond the nouns - computing semantic relatedness across
parts of speech
- Matthias Hölzner:
Gewichtung nominaler Argumentstellen
- Claudia Kunze, Lothar Lemnitzer, Rainer Osswald:
Opening and introduction to the lexical semantic resources GermaNet
and HaGenLex
- Ernesto William De Luca, Andreas Nürnberger:
The use of lexical resources for sense folder disambiguation
- Luis Sarmento, Ana Sofia Pinto, Luis Cabral:
REPINETO: A collaborative wide-scope gazetteer for entity
recognition in Portuguese
- Sabine Schulte im Walde, Heike Zinsmeister:
A statistical grammar as empirical resource for inducing lexical
semantic phenomena
- Petra Steiner:
Verb classes in language use vs. FrameNet's frames
- Gerd Unruh, Jens Baitinger, Dejan Milosavljevic, Florian
Schlegel:
Optimising the access to large linguistic data structures
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