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DGfS 2023 in Köln
Die Deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) und die Kölner Sprachwissenschaften laden Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt herzlich ein zur:
Gesprächsbeteiligte dürfen und müssen kreativ sein, um ihre kommunikativen Ziele effizient zu erreichen. Gleichzeitig müssen sie Routinen anwenden, um einander zu verstehen. Dabei kann Kreativität die Grenzen von Routinen ausloten, Routinen missachten, Routinen – beispielsweise sprachhistorisch – verändern. Routinen ihrerseits stützen Kreativität und können sie herausfordern, beispielsweise, wenn sie unscharfe Grenzen haben oder zu haben scheinen.
Das Zusammenspiel von sprachlicher Kreativität und Routine kann den Erfolg von Kommunikation begünstigen aber auch gefährden. Der zweite Aspekt stellt eine interessante, weniger beachtete Perspektive in der Untersuchung von Sprache dar, die wir ausschöpfen wollen. Zentrale Fragen, die sich hier auftun, sind einerseits, welche Aspekte des Zusammenspiels von Kreativität und Routine Probleme in der Kommunikation verursachen bzw. verursachen können, und andererseits, welche Ressourcen und Strategien angewendet werden, um Probleme aus dem Weg zu räumen. Beide Fragenkomplexe – Problementstehung und Problemlösung – haben individuenspezifische, sprachgemeinschaftsspezifische und kulturelle Komponenten. Beispielsweise können je nach individuellen Fähigkeiten und Präferenzen kreative Abweichungen oder Erweiterungen von Routinen unterschiedlich wahrgenommen oder toleriert werden. Auch Problemlösungen können sich individuell, zum Beispiel in Abhängigkeit von kognitiven Ressourcen oder in Abhängigkeit von (mehr-)sprachigen Hintergründen unterscheiden.
Angenommene AGs für die DGfS 2023 in Köln
- AG 1: Dynamics at the lexicon-syntax interface: creativity and routine in word-formation and multi-word expressions
Sabine Arndt-Lappe, Natalia Filatkina - AG 2: Divide and Count: On the (Morpho-)Syntax and Semantics of Division, Plurality and Countability
Ellen Brandner, Ljudmila Geist, Alexander Pfaff - AG 3: Coexistence, competition, and change: structural borrowing and the dynamics of asymmetric language contact
Hiwa Asadpour, Carolina Plaza Pust, Manfred Sailer - AG 4: Creativity and routine in linguistic feedback
Jana Hosemann, Anastasia Bauer, Sonja Gipper, Tobias-Alexander Herrmann, Matthew Hunt - AG 5: Linguistic Aspects of Fictionality
Luisa Gödeke, Sonja Zeman - AG 6: Signaling discourse relations: Exploring (non-)connective cues
Regina Zieleke, Merel C.J. Scholman, Jet Hoek - AG 7: Economy, routine and creativity in syntactic change
Marco Coniglio, Sophia Oppermann, Katharina Paul - AG 8: Uninflectedness
Sebastian Fedden, Enrique L. Palancar - AG 9: Creativity in Meaning
Oliver Bott, Anna Kutscher, Torgrim Solstad - AG 10: Geschlechterbewusste Sprache: Routinisierter Gebrauch und kreative Neuformen
Damaris Nübling, Hannah-Charlotte Bröder, Lisa Zacharski, Paul Meuleneers - AG 11 (Kurz-AG): Sprachliche Kreativität in Bildungs- und Fachsprache – Textproduktion und Diskurspraktiken
Alexandra Zepter, Kirsten Schindler - AG 12 (Kurz-AG): Multilingual assessment: Insights from psycholinguistic and educational research
Christiane Bongartz, Jacopo Torregrossa - AG 13 (Kurz-AG): Creativity and routine in proposition reconstructions under ellipsis
Max Bonke, Volker Struckmeier - AG 14 (Kurz-AG): Exploring Novel and Routine Patterns in Heritage Language Narratives
Mareike Keller, Nadine Zürn, Kalliopi Katsika, Johanna Tausch - AG 15 (Kurz-AG): Ideophones and lexicalized iconicity in language
Kathryn Barnes, Aleksandra Ćwiek - AG 16 (Kurz-AG): Creativity and routine in sentence production
Yvonne Portele, Isabelle Franz, Markus Bader