Der türkische Ministerpräsident Erdogan behauptete 2011 in einer Rede in Deutschland folgendes: Kinder türkischer Abstammung sollten, auch wenn sie in Deutschland aufwachsen, zunächst Türkisch lernen und erst danach Deutsch. Dies sei, so Erdogan, „nichts anderes als eine sprachwissenschaftliche Notwendigkeit“. Interessant an dieser Behauptung ist, dass sie tatsächlich jedweder faktischen Grundlage entbehrt - ihr Gegenteil ist wissenschaftlich belegt:
Eine Bemerkung ist hier wichtig: Der Spracherwerb eines Kindes ist nicht mit Sprachunterricht in der Schule zu vergleichen. Ältere Kinder und Erwachsene lernen Sprachen tatsächlich oft nur mühevoll und selbst unter Anleitung unvollständig. Kinder hingegen erwerben eine oder auch mehrere Sprachen mühelos! Es ist vielleicht das größte Geschenk, das Eltern ihren Kindern machen können, sie mehrere Sprachen erwerben zu lassen – so spielerisch und gleichzeitig perfekt, wie es eben nur Kinder können. Es ist eine Tragödie, wenn diese Chance vertan wird, weil durch falsche Behauptungen unbegründete Ängste geschürt werden.
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